Landtagsabgeordnete besucht Kita „Triangel“

Politikerin in der Praxis: Virginie Frey, die Leiterin der "Triangel" verdeutlichte Susan Leithoff, CDU-Landtagskandidatin, die Probleme in der Kinder-Betreuung. 

Mehr Zeit für die Kinder und die Elternarbeit, mehr Spiel beim Personalschlüssel, weniger Bürokratie vor allem bei Integrationskindern: in diesen Punkten wünscht sich Virginie Frey, die Leiterin der Kindertagesstätte „Triangel“ konkrete Veränderungen von der künftigen sächsischen Landesregierung. Um die Schwierigkeiten im Kita-Alltag zu verdeutlichen und zu diskutieren, hat sie Susan Leithoff, CDU-Landtagskandidatin in die Diakonie-Einrichtung nach Frankenberg eingeladen. Die Politikerin nahm sich einen Vormittag lang Zeit, erlebte den Morgenkreis mit Erzieherin Sandra Wünsche bei den 3-jährigen Kindern der Gruppe „Musikwichtel“ und zeigte großes Verständnis für die Forderungen der Kita-Mitarbeitenden.

„Kitas sind Orte der Bildung“, weiß auch Susan Leithoff. „Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Zeit effektiv am Kind. Auch wenn die Kinderzahlen jetzt sinken, müssen wir die Fachkräfte halten.“ Dafür will sich die Rechtsanwältin und Politikerin aus Oederan im künftigen Landtag einsetzen.

Den Personalschlüssel thematisierte Kita-Leiterin Virginie Frey konkret: „Theorie und Praxis stimmen leider nicht überein. Der Krankenstand ist aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich erhöht, im Vergleich zu anderen Arbeitsfeldern. Dies ist unter anderem auf das erhöhte Infektionsrisiko, sowie die gesetzlich festgeschriebenen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Die hohe Arbeitsbelastung steht oft im Widerspruch zum eigenen Qualitätsanspruch. Ständig sind wir getrieben, wirtschaftlich zu arbeiten. Das Kind als Individuum mit seinen Bedürfnissen kann dadurch nur unzureichend in den Blick genommen werden. Wir möchten kein Ort der „Aufbewahrung“ sein, stattdessen verstehen wir uns als Bildungsort. Deshalb brauchen wir eine Anpassung vom Personalschlüssel, welcher Ausfallzeiten stärker berücksichtigt und uns Zeit verschafft, um jedem einzelnen Kind die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Oft mangelt es zudem an Zeit für einen Austausch im Team und Elternarbeit.“

Die unzureichenden Rahmenbedingungen führen zu einer erheblichen Belastung des Systems. Unter dem Motto „Starke Kitas für starke Kinder“ fordert die Liga der freien Wohlfahrtsverbände in Sachsen deshalb dringende Investitionen in die frühkindliche Bildung. Kindertageseinrichtungen ermöglichen gleiche Startchancen für alle Kinder – unabhängig von der Bildung oder dem Status ihrer Eltern.